Loslassen und Durchhalten: Wie Unternehmerfamilien den Generationenwechsel meistern

Shownotes

Wie kann eine Familie zugleich an ihren Werten festhalten – und dennoch mutig loslassen?

Tradition bewahren oder Neues wagen? Genau darin liegt der zentrale Konflikt beim Generationenwechsel in Familienunternehmen. Diese Episode zeigt, warum die Lösung nicht im Entweder-oder liegt, sondern im Miteinander: Wer den Generationenwechsel als strategischen Dialog begreift, statt als Machtkampf, stärkt das Unternehmen für die Zukunft – ohne seine Identität zu verlieren.

Schlüsselerkenntnisse der Episode

  • Der Generationswechsel gelingt nur, wenn die Älteren würdevoll übergeben – und die Jüngeren mit Respekt gestalten.
  • Unternehmen müssen bewusst entscheiden: Was bleibt als identitätsstiftender Kern? Und was darf sich wandeln?
  • Drei Prinzipien helfen, den Spagat zwischen Loyalität und Transformation zu meistern – von Vision über Marktverständnis bis hin zur respektvollen Kommunikation.

Vorteile für den Zuhörer

  • Erkennen Sie, wie durch gezielte Abstimmung ein Generationenwechsel gelingt, der nicht trennt, sondern verbindet.
  • Verstehen Sie, warum gerade Respekt für das Bestehende neue Räume für Innovation öffnet.
  • Lernen Sie, wie erfolgreiche Unternehmerfamilien den Übergang strategisch vorbereiten – jenseits von Machtspielen.

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SHP-Audiocast Transkript

Episode: Loslassen und Durchhalten - Wie Unternehmerfamilien den Generationenwechsel meistern

Herzlich Willkommen zum SHP-Audiocast.

Mein Name ist Christian Schiede. Jede Woche spreche ich über ein Schlüsselthema, um Familienunternehmen und Unternehmerfamilie gemeinsam besser zu machen.

Unser Ziel bei Schiede, Hülsbeck und Partner ist es, Sie dabei zu unterstützen, strategisch kluge Entscheidungen zu treffen, gemeinsam verantwortungsvoll zu handeln und Ihre Werte über Generationen zu sichern.

Die Schlüsselthemen, die wir uns in jeder Episode genauer anschauen, wechseln zwischen den folgenden vier Handlungsräumen:

Schlüsselthemen im ersten Raum zahlen darauf ein, den Familienzusammenhalt wirkungsvoll zu stärken.

Im zweiten Raum des Mehrgenerationenhauses, das Familienunternehmen für uns immer sind, geht es darum, die Eigentümervorteile der Familiengesellschafter wirkungsvoll zu sichern.

Die Governance smarter zu machen ist Schlüsselthema im dritten Raum.

Im vierten Raum geht es darum die unternehmerische Leistung strategisch zu fokussieren.

In der heutigen Episode befinden wir uns in Raum eins des Mehrgenerationenhauses. Treten Sie ein und begleiten Sie uns, bei folgenden Thema:

Loslassen und Durchhalten: Wie Unternehmerfamilien den Generationenwechsel meistern

Der Generationenwechsel ist für Familienunternehmen Balanceakt und Herausforderung zugleich.

Während die Älteren an Tradition und Werten festhalten, will die Next Generation Innovation und Wandel.

Erfolgreiche Nachfolge gelingt nur, wenn beide Seiten Brücken bauen: Was bleibt, was geht? Drei essenzielle Prinzipien helfen, Tradition mit Zukunft zu verbinden – für eine strategische, respektvolle Unternehmensübergabe.

Der Generationenwechsel als zentrale Herausforderung

Der Generationenwechsel ist eine der größten Herausforderungen für Familienunternehmen. Während die ältere Generation von Kontinuität spricht, diskutiert die jüngere über Nachfolge. Diese unterschiedliche Perspektive führt häufig zu Missverständnissen – dabei sind beide Ansätze essenziell für eine erfolgreiche Übergabe. Doch wie gelingt es, Altes zu bewahren und gleichzeitig Neues zu wagen?

Tradition trifft Zukunft: Ein Balanceakt zwischen Bewahren und Verändern

Jede Generation bringt ihre eigenen Vorstellungen in den Übergangsprozess ein. Die Senioren-Generation möchte den Kern des Unternehmens und seine Werte erhalten. Sie hat über Jahrzehnte investiert, aufgebaut und sich bewährt. Die Next Generation hingegen sieht Chancen in Innovation und Modernisierung. Sie will Prozesse digitalisieren, neue Märkte erschließen und sich von alten Strukturen lösen.

Das Problem? Wenn beide Seiten ausschließlich an ihrer Sichtweise festhalten, entsteht ein unproduktiver Konflikt. Die Älteren fühlen sich nicht respektiert, die Jüngeren ausgebremst. Die Lösung liegt darin, gemeinsam eine Brücke zwischen Alt und Neu zu bauen – indem man zuerst definiert, was bewahrt werden muss, bevor über Veränderungen gesprochen wird.

Was bleibt, was geht? Erfolgreiche Nachfolge braucht beides

In jedem Übergangsprozess gibt es Elemente, die erhalten bleiben sollten – und solche, die angepasst oder losgelassen werden müssen:

Was bleibt?

Die Kernwerte des Unternehmens und seine gewachsene Identität

Langfristige Beziehungen zu Kunden, Mitarbeitern und Stakeholdern

Der Ruf und die Glaubwürdigkeit, die das Unternehmen über Generationen aufgebaut hat

Was muss sich ändern?

Die Führungsstruktur: Neue Verantwortliche müssen etabliert werden

Prozesse, Technologien und Geschäftsmodelle, die nicht mehr zeitgemäß sind

Anpassungen an veränderte Märkte und Kundenbedürfnisse

Der Schlüssel liegt in einer dynamischen Balance: Unternehmen, die nur an der Vergangenheit festhalten, werden träge.

Wer hingegen alles umkrempelt, verliert seine Identität. Erfolgreiche Familienunternehmen beherrschen den Spagat zwischen Loyalität und Transformation.

Wie gelingt der erfolgreiche Übergang? Drei essenzielle Prinzipien

Damit der Generationenwechsel gelingt, müssen Familienunternehmen drei Prinzipien beherzigen:

1. Die gemeinsame Vision definieren

Die Familie Ferragamo formuliert ihre Zukunft mit dem Bild eines Teleskops: Den Blick auf das große Ganze richten, statt sich in Kleinigkeiten zu verlieren.

Klare Ziele und ein übergeordnetes Narrativ helfen, generationsübergreifenden Konsens zu schaffen.

2. Den Markt im Blick behalten

Unternehmen, die ihre Branche und die gesellschaftlichen Veränderungen verstehen, können sich gezielt weiterentwickeln.

Eine professionelle Governance und externe Sparringspartner helfen, eine objektive Perspektive zu bewahren.

3. Veränderung mit Respekt einleiten

Große Umbrüche sollten mit einer Würdigung des Bestehenden beginnen.

Wer die Leistungen der Vorgänger ehrt, schafft Offenheit für die nächste Phase der Unternehmensentwicklung.

Erfolgreiche Nachfolgen sind weniger Machtkampf als strategischer Dialog

Familienunternehmen sind oft zögerlicher als Konzerne, wenn es um Veränderungen geht – zu groß ist die Sorge, das Bewährte aufs Spiel zu setzen. Doch Stillstand ist keine Option. Der kluge Übergang vereint Tradition und Zukunftsorientierung.

Die beste Führung für Familienunternehmen ist diejenige, die beides kann: Bewahren, was wichtig ist – und loslassen, was nicht mehr trägt.

Ich danke Ihnen, dass Sie uns heute begleitet haben.

Wenn Sie Impulse aus dieser Episode mitnehmen konnten, freue ich mich, wenn wir in der nächsten Folge erneut voneinander hören.

Bis dahin wünsche ich Ihnen – wie immer – viel Erfolg bei der Umsetzung: im Tagesgeschäft und über Generationen.

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